Das richtige Wohnmobil zu finden ist sicherlich eines der schwierigsten Aufgaben. Es gibt relativ viele verschiedene Grundrisse die den verschiedenen Lebenssituationen der Käufer angepasst sind, wie zum Beispiel für alleinstehende Rentner, Familien mit Kindern oder Abenteurer die die ganze Welt auch abseits der Straßen bereisen wollen. Wir haben uns vorher nie mit Wohnmobilen beschäftigt und Erfahrungen in dieser Richtung waren so gut wie gar nicht vorhanden. Gelegentlich hat man mal so einen fahrenden Kühlschrank beim vorbeigehen angeschaut und vom Reisen geträumt.. Begriffe wie Vollintegriert, Teilintegriert, Ab-und Auflasten, Zulässiges Gesamtgewicht oder Gewicht im fahrbereiten Zustand sind Begriffe mit denen wir nicht viel anfangen konnten. Wir haben uns einfach von vielen Wohnmobilhändlern beraten lassen und uns verschiedene Hersteller und Fabrikate angeschaut um mal ein Gefühl dafür zu bekommen, was es alles auf dem Markt gibt. Das Hin- und Herfahren zu verschiedenen Händlern hätten wir uns gerne erspart aber leider gab es keine Messen zu dem Zeitpunkt unserer Suche. Der Caravan Salon in Düsseldorf oder die CMT in Stuttgart wären sicherlich besser und nicht so zeitraubend gewesen. So richtig haben wir anfänglich auch nichts gefunden und uns wurde von vornherein gesagt, dass Kompromisse eingegangen werden müssen. Um die Auswahl an Wohnmobilen etwas einzuschränken machten wir uns eine Liste mit den folgenden Punkten die uns wichtig waren:
1. Spielecke für das Baby.
2. Großes Bett für Eltern und Kind. Das Baby kann mit im Bett schlafen, damit es Nachts jederzeit gestillt werden kann ohne aufzustehen.
3. Ein zweites Bett.
4. Ein abtrennbarer Schlafbereich damit die Bettwäsche und Kleidung beim Kochen nicht den Geruch vom Essen aufnimmt. Zudem kann abends ein separater Wohnraum entstehen, wenn das Baby schon schläft.
5. Aufenthaltsraum falls das Wetter mal nicht mitspielt.
6. Arbeitsplatz für IPad und Mini Mac.
7. Separate Dusche und WC mit der Möglichkeit Wäsche zu trocknen.
8. Stehhöhe und Bettlänge mind. 2m, Bettbreite min. 1,50m.
9. Moderne, helle und freundliche Einrichtung. Nicht so altbacken.
10. Abwaschbare Polster bzw. Lederpolster.
11. Markise, Fahrradträger und eine Garage mit Stauraum für einen Thule Fahrradanhänger. 12. Ausreichend Strom (zusätzliche Aufbaubatterie) um autark zu stehen.
13. Automatische Heizung- und Temperaturregulierung damit sich Nachts niemand erkältet. 14. Umweltfreundlich, soweit es die heutige Technik zulässt und bezahlbar ist.
15. Waschbare Bettbezüge.
16. Verstellbarer Tisch.
Zugegeben hört sich das eher nach einer renovierten 3-Zimmer Wohnung mit Keller an. Ein bezahlbares und nicht zu großes Wohnmobil zu bekommen ist schon eine Herausforderung die viel Zeit beansprucht. Qualitativ gibt es von den Herstellern schon ein paar Unterschiede und sehr viele verschiedene Grundrisse. Allerdings haben wir auch viele gleiche Details und Bauteile bei mehreren Herstellern gesehen. Das liegt wohl auch an den Tochterunternehmen der Erwin Hymer Group. Letztendlich können wir aber sagen, dass wir das richtige Wohnmobil gefunden haben und auch nach den ersten Wochen Reisezeit sind wir froh, dass wir uns für dieses Wohnmobil entschieden haben. Es ist zur Zeit das einzige Wohnmobil auf dem Markt mit diesem Grundriss und es ist perfekt für eine Reise mit Baby. Auch wenn das Wetter mal nicht mitspielt können wir uns wie in einer Wohnung den ganzen Tag hier aufhalten. Nebenbei können wir ein Euro 6 Wohnmobil fahren. Immerhin das Beste auf dem Markt zur Zeit, denn Elektromobilität im Wohnmobilbereich ist leider noch nicht ausgereift.
Die Frage "Kaufen oder Mieten?" war relativ schnell zu beantworten nachdem wir uns erkundigt hatten, was ein Wohnmobil pro Tag als Mietfahrzeug kosten würde. Wir haben uns entschieden das Wohnmobil zu kaufen und an zukünftige Reiseeltern weiterzuverkaufen. Der Wertverlust spiegelt gleichzeitig die Kosten unserer Reise wieder und wird als Richtwert prozentual wie folgt berechnet:
1. Jahr 15–20%
2. Jahr 10–12%
Folgejahre 5–8%
Dabei wird eine Kilometerleistung von ca. 12.000 pro Jahr angenommen. Bei einem Wert von 75.000.– Euro ergeben sich folgende Worst Case Beträge:
Reise-Eltern 1. Jahr = 60.000.–
Reise–Eltern 2. Jahr = 52.800.–
Reise-Eltern 3. Jahr = 48.576.–
Reise–Eltern 4. Jahr = 44.689.–
Reise–Eltern 5. Jahr = 41.114.– ...
Wie man in der Tabelle sieht, hat ein Wohnmobil eine relativ gute Wertstabilität, wobei andere Faktoren noch zu berücksichtigen sind. Wer z.B. die Innenausstattung nicht pflegt, im Wohnmobil raucht oder Haustiere hält mindert den Wert des Fahrzeugs. Das gleiche gilt selbstverständlich für das äußere Erscheinungsbild, die Pflege, regelmäßige Wartung und Instandsetzungen. Da wir mit Vollkasko reisen, müssen wir uns über eventuell anfallende Reparaturen keine Gedanken machen. Den Innenraum schützen wir mit Teppich, Decken und Filz. Haustiere gibt es nicht und das Rauchen haben wir aufgegeben. Sollte trotzdem etwas beschädigt sein tauschen wir es aus und lassen es über die Versicherung laufen. Das Wohnmobil bleibt in einem sehr guten Zustand ohne das mit weiteren unvorhersehbaren Kosten gerechnet werden muss.
Die Innenausstattung vom Wohnmobil im Überblick. Es ist ein Wohnmobil der Erwin Hymer Group:
Der Bürstner Lyseo 744 Limited.
Wohnraum hinten:
Schlafzimmer:
Küche:
Badezimmer:
2.Bett
Wohnraum vorne:
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